Doppelstockzug von Skoda

Akualisierung: Erster barrierefreier Doppelstockzug für 76 Bahnsteighöhen

DB-Pannenzüge aus dem Verkehr gezogen

Neuer Ärger: Steht der München-Nürnberg-Express auf der Kippe? Erst wartet die Bahn jahrelang auf die Züge, dann werden sie aus dem Verkehr gezogen, berichtet t-online am 16.12.2022.

Der München-Nürnberg-Express (RE1) ist sowohl bei Pendlern als auch bei Ausflüglern beliebt, denn er verbindet die beiden bayerischen Metropolen schnell und kostengünstig – abseits vom ICE. Die Direktverbindung ist nun jedoch bis auf Weiteres eingestellt. Das Eisenbahn-Bundesamt hat den Zügen, die auf der Strecke verkehren, kurzfristig das Aus erteilt. Die Züge beziehungsweise deren Bestellung beim tschechischen Hersteller Škoda Transportation sorgen schon seit Jahren für Ärger. Bestellt worden waren sie 2013, der Auftrag hatte ein Volumen von 100 Millionen Euro, wie Škoda 2013 erklärt hatte.

Wer dieser Tage den Nahverkehr zwischen Nürnberg und München nutzen will, der sieht im Fahrplan der Deutschen Bahn mancherorts rot. „Wichtige Informationen in den Verbindungsdetails!“, steht da. Der geübte Bahnfahrer weiß, dass das nichts Gutes verheißt. Ein weiterer Klick bringt die Gewissheit: „Fahrt fällt aus!“ Die Gründe jedoch lesen sich ominös. Von einer Störung ist die Rede und von „kurzfristig notwendigen Revisionsarbeiten an mehreren Fahrzeugen“. Deshalb „müssen wir unser Angebot auf der Linie RE 1 zwischen München Hbf und Nürnberg Hbf bis auf Weiteres reduzieren“. Was steckt dahinter?

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Škoda reiht sich in die Weltspitze ein

„Škoda reiht sich zu der Weltspitze der Schienenfahrzeughersteller in der Hochgeschwindigkeitsklasse des Schienenverkehrs. Mit der Ausstellung dieses Zertifikats feiern wir somit einen außerordentlichen Erfolg im Prozess der Homologation, deren Vollendung wir zu Beginn des Jahres 2019 erwarten, nachdem es zu einer endgültigen Zulassung der Triebzüge kommen sollte. Die Vollendung dieses technisch anspruchsvollen Projektes ist Priorität des neuen Vorstandes unter der Führung des neuen Eigentümers, der Investment- und Finanzgruppe PPF, die in Zukunft unsere Geschäftspläne auf dem europäischen Markt unterstützen wird,“ sagt Petr Brzezina, Vorstandvorsitzender und Generaldirektor von Škoda Transportation.

Zwischen Nürnberg – Ingolstadt – München unterwegs

Die Gesellschaft Škoda Transportation stellte für den deutschen Operator Deutsche Bahn Regio sechs moderne Hochkapazitäts-Doppelstocktriebzüge einschließlich sechs Lokomotiven her. Diese Push-Pull Einheiten sind für den Betreib auf den wichtigsten bayrischen Strecken Nürnberg – Ingolstadt – München vorgesehen. Die Entfernung zwischen München und Nürnberg fahren sie in einer Stunde und 45 Minuten, sie werden also um 30 Minuten langsamer sein, als die Hochgeschwindigkeitseinheiten ICE. Im September dieses Jahres wurde die Einheit erfolgreich an der internationalen Messe der Schienenfahrzeuge InnoTrans in Berlin präsentiert.

„Die Lieferungen der Einheiten wurden um mehr als zwei Jahre verschoben. Grund des Verzugs bestand vor allem in der anspruchsvollen Entwicklung der druckdichten Wagen, sowie in den Prüfungen der ganzen Triebzüge, welche im normalen Betrieb zum Beispiel in Tunnels die ICE-Einheiten mit der Geschwindigkeit von 300 km/St. treffen werden. Jetzt ist das Projekt der Hochgeschwindigkeits-Doppelstocktriebzüge für den Nutzer DB Region fast fertig und die ersten Passagiere können die Fahrt in den Skoda-Wagen im Frühling nächsten Jahres genießen,“ ergänzt Zdeněk Majer, Vize-Präsident für Handel in Škoda Transportation.

Die Einheiten bestehen aus einem Steuerwagen, einem Schlusswagen, vier eingelegten Wagen und einer Lokomotive der Reihe Emil Zátopek 109E3 von Škoda. Sie sind für eine maximale Geschwindigkeit von 200 km/h konzipiert und werden mit einer Geschwindigkeit von höchstens 190 km/h unterwegs sein.

Ein Doppelstockzug für Bahnsteighöhen von 76 cm

Škoda Transportation ist der erste Lieferant für Deutschland, der ein Fahrzeug mit barrierefreiem Einstieg von dem Bahnsteig in einer Höhe von 760 mm anbietet. Die Push-Pull Einheit erfüllt natürlich die strengsten deutschen und internationalen Standards. Die Einheiten sind mit einem speziellen druckdichten Kasten ausgerüstet, was ermöglicht andere Einheiten in Tunnels bei hohen Geschwindigkeiten zu treffen, was zum komfortablen und ungestörten Reisen beiträgt.

Der Innenraum des Wagens ist traditionell in die Abteile der ersten und zweiten Klasse aufgeteilt und neu wurde auch eine Abteilung für Kinder hinzugefügt. Auf Wunsch des Kunden bietet die Garnitur 676 Sitzplätze. Jede Garnitur bietet auch 37 Plätze für Fahrräder und einige Plätze für behinderte Passagiere, die mit Plätzen für Begleitungspersonen rechnen. Die Garnituren bieten, unter anderem, auch einen barrierefreien Einstieg, Multi-Zweck-Räume für Kinderwagen und Fahrräder, WLAN, und nicht zuletzt erhöhen sie deutlich den Reisekomfort der Passagiere.

2 Kommentare

  1. Gut zu wissen, dass es mittlerweile die ersten Doppelstockzüge mit barrierefreiem Einstieg für Bahnsteighöhen von 76 Zentimetern gibt. Meine Mutter ist mittlerweile auf einen Rollstuhl angewiesen und Bahnfahrten deshalb mit deutlich mehr Planung verbunden als früher. Ich hoffe, die passende Bahnsteighöhe wir beim Bauen lassen von Bahnanlagen beachtet.

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