Der Sieger „Barrierefreier Strandkorb“ steht fest

Unter dem Titel „Barrierefreier Strandkorb“ hat der Landestourismusverband zum zweiten Mal in Folge einen Wettbewerb gestartet, der Orte, Regionen, Verbände oder touristische Anbieter dazu aufgerufen hat, integrative Konzepte vorzustellen, die einen Zugang zum Wasser auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ermöglichen. Ziel war es, auf barrierefreie Angebote in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam zu machen und Interessierte für das Thema zu sensibilisieren.

Reisen ohne Barrieren gewinnt an Bedeutung

Auch in diesem Jahr konnte sich die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde mit ihrem Konzept gegenüber Wettbewerbern durchsetzen. Der Preis: die Nutzung eines barrierefreien Strandkorbes für die Saison 2020. Dazu Birgit Hesse, Präsidentin des Tourismusverbandes: „Die Menschen werden älter – das Thema Reisen ohne Barrieren wird deshalb zukünftig noch stärker an Bedeutung gewinnen. Es ist deshalb innerhalb des sogenannten Zukunftsfeldes Infrastruktur und Mobilität in der Landestourismuskonzeption fest verankert. Die Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde leistet hier seit Jahren eine vorbildliche und vorausschauende Arbeit. Die Barrierefreiheit von touristischen Angeboten ist fest in den Leitlinien der Stadt verankert, wird vernetzt gedacht und unter anderem über Broschüren und eine Internetseite dem Gast gegenüber transparent kommuniziert.“

Zudem verwies Hesse auf die Arbeitsgruppen „Barrierefreier Tourismus“ und „Leichter Reisen – Barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland“, in denen sich die Tourismuszentrale engagiert, sowie auf die bereits vorhandenen Angebote in diesem Bereich. So sind unter anderem die Tourist-Informationen in Rostock und Warnemünde nach dem bundeseinheitlichen Siegel „Reisen für Alle“ zertifiziert. Hier können sich Urlauber über einen Aufenthalt ohne Barrieren informieren. Darüber hinaus gibt es unter anderem barrierefreie Strandzugänge und Freizeitangebote wie den Zoo Rostock. „Rund drei Millionen Menschen mit Behinderungen unternehmen jährlich eine Urlaubsreise. Dieses Potenzial wollen wir bestmöglich ausschöpfen und Mecklenburg-Vorpommern mit attraktiven barrierefreien Angeboten empfehlen“, so Hesse weiter.

Nicht nur für Rollstuhlfahrer

Matthias Fromm, Tourismusdirektor von Rostock und Warnemünde, ergänzte: „Seit einigen Jahren widmen wir uns den Anforderungen an einen barrierefreien Urlaub, um wirklich all unseren Besuchern ein möglichst uneingeschränktes Urlaubserlebnis zu ermöglichen. Nun freuen wir uns besonders, in diesem Jahr die Servicekette am Strand von Warnemünde erneut mit dem barrierefreien Strandkorb aufwerten zu können. Das Angebot richtet sich dabei in erster Linie an Rollstuhlfahrer, aber auch an Familien mit Kinderwagen oder ältere Gäste, die mit Rollator beziehungsweise Scooter unterwegs sind. Qualität und Service sind mehr denn je ausschlaggebende Faktoren im touristischen Wettbewerb.“

Ab sofort kann der in der Manufaktur Korbwerk GmbH & Co. KG in Heringsdorf hergestellte geräumige Dreisitzer in der Strandoase Treichel gemietet werden. Rollstuhlfahrer können über eine kleine Rampe rückwärts in den Strandkorb hineinfahren, um darin Platz zu nehmen.

Barrierefreiheit: Systematischer Ansatz mit Projekt „Gesundes und barrierefreies Mecklenburg-Vorpommern“ / Neustart nach Lockdown
Gestartet wurde der Wettbewerb „Barrierefreier Strandkorb“ im Rahmen des Projektes „Gesundes und barrierefreies Mecklenburg-Vorpommern“, das der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern im fünften Jahr bearbeitet. Kern der Arbeit ist die Zertifizierung von Angeboten entlang der gesamten Servicekette nach dem bundeseinheitlichen Qualitätssiegel „Reisen für Alle“. Um das Kennzeichnungssystem zu erwerben, erheben ausgebildete Prüfer den Istzustand von Beherbergungsbetrieben, Freizeiteinrichtungen, Regionen und Orten. Die erhobenen und geprüften Daten helfen Menschen mit Behinderung, selbst einzuschätzen, ob sie das Angebot/Objekt nutzen können.

Das gleichnamige, vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützte Projekt „Reisen für Alle“ wird durch das Deutsche Seminar für Tourismus in Berlin koordiniert und umgesetzt. Der Landestourismusverband ist Lizenznehmer. 49 Mal wurde das Siegel bisher im Nordosten vergeben: an 28 Beherbergungsbetriebe, 16 Angebote im Bereich Freizeit, Sport, Unterhaltung und Kultur sowie 5 Tourist-Informationen und Kurverwaltungen.

Nach dem coronabedingten Lockdown im Tourismus soll das Projekt „Barrierefreies Mecklenburg-Vorpommern“ ab sofort wieder Fahrt aufnehmen. „Bis Ende 2022 wollen wir insgesamt 100 Zertifizierungen durchgeführt haben“, so Hesse abschließend.
Weitere Informationen: www.auf-nach-mv.de/barrierefrei, www.reisen-fuer-alle.de

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