Erfurt, Rostock und Magdeburg präsentieren ihre barrierefreien Städtetrips im Herbst für aktive Senioren sowie Menschen mit Behinderung – und ohne.
Erfurt, 24. September 2018 (tpr) – Die Städte Erfurt, Rostock und Magdeburg gehören als Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Leichter Reisen zu den Vorreitern im barrierefreien Tourismus in Deutschland. Der Herbst ist eine gute Gelegenheit, die drei ganz unterschiedlichen Metropolen und ihre vielfältigen barrierefreien Kultur- und Freizeitangebote zu entdecken.
Inhalt:
Von Kürbis bis Kultur: Erfurt erleben
Schon seit 1999 engagiert sich Thüringens Landeshauptstadt Erfurt im barrierefreien Tourismus. Einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Ausstellungsorte wie die Alte Synagoge, die Kunsthalle, das Angermuseum oder die Gedenkstätte Andreasstraße sind bereits barrierefrei ausgebaut. Für das Projekt „Stadtführungen für gehörlose Erfurt-Besucher in Deutscher Gebärdensprache“ erhielt die Stadt 2013 den Deutschen Tourismuspreis. Auch für Sehbehinderte, Blinde und Menschen im Rollstuhl gibt es exklusive Stadtführungen durch die mittelalterliche Stadt mit ihren Patrizier- und Fachwerkhäusern, den verwinkelten Gassen und der bekannten Krämerbrücke mit ihren kleinen Läden und Cafés. Die neue Broschüre „Induktiv Hören in Erfurt“ weist Hörgeräteträgern und Cochlea-Implantat-Trägern den Weg zu Sehenswürdigkeiten, die über induktive Höranlagen verfügen.
Im Herbst beeindruckt der denkmalgeschützte egapark, eine der schönsten Gartenanlagen Deutschlands, mit einer Kürbisausstellung. Noch bis 31. Oktober sind 20 000 Kürbisse, die zu Kunstwerken arrangiert sind, zu sehen. Nicht so riesig wie in München, dafür familiärer und barrierefrei zugänglich ist das Erfurter Oktoberfest, das noch bis 7. Oktober auf dem Domplatz stattfindet. Vor der imposanten Kulisse des Mariendoms und der St. Severikirche reihen sich auf 600 Metern rasante und nostalgische Fahrgeschäfte aneinander. Am 10. November wird der Dom Schauplatz der ökumenischen Martinsfeier.
Litertaturliebhabern sei die Erfurter Herbstlese empfohlen. Unter dem Motto „Alles hat seine Zeit“ werden bis 11. Dezember Bücher vorgestellt, die sich mit der Zeitnot des modernen Menschen befassen.
Maritimes Flair und gesunde Ostseeluft in Rostock
Mit kurzweiligen Kulturangeboten präsentiert sich auch Rostock im Herbst. Am 27. Oktober lädt die moderne Hansestadt an der Ostsee zur Langen Nacht der Museen. Von 18 Uhr bis in die späten Abendstunden öffnen sich die Türen zu Geschichte, Tradition und Kunst. Viele Museen und Veranstaltungsräume sind barrierefrei zugänglich, wie das Kulturhistorische Museum Rostock, die Marienkirche und das Heimatmuseum Warnemünde. Im Kulturhistorischen Museum ist noch bis 4. November die Ausstellung zum Stadtjubiläum „Rostock. Jetzt 800“ zu sehen.
Auch die Rostocker Lichtwoche vom 5. bis 10. November, in der die Stadtwerke die Innenstadt und den Universitätsplatz erstrahlen lassen sowie die Veranstaltung „Kultur trifft Genuss“ am 17. November, bei der Theaterkunst mit Kulinarik verschmilzt, sind unvergessliche Erlebnisse. Rostocks Zoo nimmt Besucher mit auf eine Reise an den Nord- und Südpol. Am 22. September eröffnete das „Polarium“, eine große Anlage für Eisbären und Pinguine mit Besucherzentrum und Aquarien.
Gäste kommen auch wegen der gesundheitsfördernden Wirkung des milden Ostseeklimas nach Rostock. Im nahen Seebad Warnemünde bieten Hotels und Gesundheitspraxen Thalasso-Anwendungen mit Meerwasser an. Den besten Blick auf die Ostsee haben Besucher hier von der mit dem Rollstuhl befahrbaren Westmole, die 500 Meter ins Meer hinaus ragt. Von Rostocks Innenstadt verkehren barrierefreie S-Bahnen nach Warnemünde.
Natur- und Sporterlebnis in Magdeburg
Barrierefreiheit wird in Magdeburg, der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, seit Jahren gelebt. Viele Unternehmen und Einrichtungen der Stadt tragen das Gütesiegel „Barrierefreiheit geprüft“. Gäste, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, leihen sich beispielsweise ein E-Mobil zum Stadtrundgang. Für hörgeschädigte Personen gibt es Stadtführungen mit dem „Tour Guide System“. Auch Blinde und Sehbehinderte sowie Menschen mit Lernschwierigkeiten können sich für geführte Touren durch die Stadt anmelden.
Der Elbauenpark gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wahrzeichen der Gartenanlage ist der Jahrtausendturm. Gäste erleben hier eine interaktive Zeitreise durch die Wissenschaften. Im Schmetterlingshaus kann der Besucher 200 verschiedene Falter beobachten. Bollerwagen und Rollstühle können kostenlos gemietet werden. Auch in der Parkbahn, dem „Elbauenexpress“, haben Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen Platz.
Fußballfans kommen in der Stadt auf ihre Kosten. Die MDCC Arena, die Heimspielstätte des 1. FC Magdeburg, hält 64 Plätze für Rollstuhlfahrer frei. Außerdem stehen für Menschen mit Sehbehinderungen 20 Live-Audiokommentarplätze zur Verfügung. Ein Behindertenbeauftragter unterstützt Fans mit Handicap.
Weitere Ideen für einen barrierefreien Urlaub für Alle liefern die Mitglieder der AG auf ihrer Website www.barrierefreie-reiseziele.de.