Mobi-Scouts bei einer Schulung

Alle Fernlinienbusse seit 2020 barrierefrei!

Der Fernlinienbusmarkt ist im Jahr 2013 gestartet. Seitdem stellt der Fernlinienbus eine günstige Alternative zu anderen Verkehrsmitteln dar. Eine Personengruppe wurde hier jedoch zunächst vernachlässigt. Für Menschen mit Behinderung war es zu Beginn nicht möglich, den Fernlinienbus als Verkehrsmittel zu nutzen, schreibt der Bundesverband Selbsthilfe körperbehinderter e.V. (BSK) in seiner Pressemitteilung vom 8.1.2020.

BSK kümmert sich

Der BSK hat sich diesem Thema angenommen, um das Verkehrsmittel Fernlinienbus auch für Menschen mit Behinderung nutzbar zu machen. Seit dem 1.1.2016 ist die erste Stufe der Barrierefreiheit auf den vielen Linienbussen gestartet. Neu angeschaffte Fernlinienbusse müsse nach § 42b (in Verbindung mit § 62 Abs. 3) des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) mit zwei Rollstuhlplätzen ausgestattet sein.

Seit dem 1.01.2020 hat nun die zweite Stufe der Barrierefreiheit auf den Fernlinienbussen begonnen, d.h. dass nun ALLE Fernlinienbusse mit zwei Rollstuhlplätzen ausgestattet sein müssen.

Seit 01.01.2020 müssen alle Fernlinienbusse barrierei unterwegs sein

Um dies zu überprüfen hat die Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse des BSK e.V. seit geraumer Zeit ihre Mobilitäts-Scouts im Einsatz, die mit Testfahrten die Fernlinienbusse auf Barrierefreiheit überprüfen. „Wir sind gespannt, ob die Fernlinienbusse ab 2020 wirklich ALLE barrierefrei sind“, so Julia Walter, Mitarbeiterin der Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse beim BSK.

Erste Rückmeldungen auf Buchungsanfragen der BSK-Meldestelle bei zwei von sechs deutschen Fernlinienbusanbietern dämpfen die Erwartungen an Barrierefreiheit: „Unsere Bemühungen, für Rollstuhlfahrer eine Fahrt zu buchen, scheiterten bereits bei der Buchung. Barrierefreie Busse sind entweder gar nicht vorhanden oder werden nur auf bestimmten Strecken eingesetzt“, stellt Julia Walter fest.

Mobiscout im Einsatz
Mobiscout im Einsatz

Du wirst noch gesucht – werde Mobiscout!

Die Meldestelle sucht auch weiterhin Menschen mit Behinderung, die Interesse haben, als Mobilitäts-Scout tätig zu werden. Hierzu wird es vom 12. – 15. März 2020 wieder einen Workshop in Berlin geben. Genauere Informationen hierzu sind dann unter folgendem Link einsehbar.

Kontakt: Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse
Kurfürstenstr. 131
10785 Berlin
Tel.: 030 814 5268-51
Mail: meldestelle@bsk-ev.org

3 Kommentare

  1. Es ist ein sehr großer Fortschritt, dass diese Regelung eingeführt wurden. Ich werde mit meiner Familie entfernte Verwandte besuchen und wollen dafür auch einen Bus nehmen. Morgen werden wir uns ein Busunternehmen suchen.

  2. Hallo,
    ich fahre selbst oft – als Fußgänger – mit dem FLIXBUS. Den Sitplatz reserviere ich in der Regel nicht, weil eine Überbuchung nicht möglich ist, d.h. es ist immer irgendwo noch ein Platz zu bekommen. Mein bevorzugten Sitzplätze sind allerdings der mitllere Sitz in der letzten Reihe (3-Punkt Gurt mit 12 m Fußraum) oder im Doppelstockbus der innere Sitz neben dem hinteren Eingang (keine Sitze dahinter, Rücklehne kann ohne Rücksicht voll zurückgeklappt werden). Unter diesen Sitzen befinden sich seit ca. 2019 bei ALLEN von mir benutzten Doppelstockbussen 2 Lochschienen zur Befestigung von Rollstühlen. Bei Buchung von bis zu 2 Rollstühlen müssen diese Sitze jedoch zuvor entfernt werden – daraus ergibt sich auch der von Ihnen beschriebene Aufwand. Evtl. muß auch – wenn noch kein entsprechend ausgerüsteter Bus auf der gewählten Linie verfügbar ist – ein entsprechend ausgerüsteter Bus von einer anderen Linie abgezogen (umgebucht) werden. Bei den Hochflurbussen befinden sich die Rollstuhlplätze in der Regel im Niederflurbereich neben dem Fahrer. Der Einbau einer Rollstuhgängingen Toilette würde ca. 1/5 der Buslänge beanspruchen.
    Zu weiteren Fragen und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung.
    Hans-Jörg Thiessen

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