Betreiberwechsel der bundesweiten Koordinierungs- und Prüfstelle „Reisen für Alle“

Berlin, München: Seit Januar 2024 ist die Bayern Tourist GmbH (BTG) sowohl Betreiber als auch Koordinierungs- sowie Prüfstelle von „Reisen für Alle“. Zuvor lag die Verantwortung beim Deutschen Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e.V.

Betreiberwechsel vollzogen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat gemeinsam mit den Bundesländern nach über 10 Jahren Kooperation mit dem DSFT einen neuen Betreiber (Konzessionär) gesucht und diesen mit der Bayern Tourist GmbH (BTG) gefunden. Man kann nur hoffen, dass durch den Betreiberwechsel auch eine Marktdurchdringung erreicht wird, wie es sich das Bundeswirtschaftsministerium wünscht.

Das BMWK als langjähriger Förderer des Systems ist Inhaber aller Rechte, insbesondere aller Nutzungs- und Verwertungsrechte an dem Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem „Reisen für Alle“.

Neuer Betreiber: Bayern Tourist GmbH (BTG)

Der Geschäftsführer des DSFT, Rolf Schrader, hat bereits alle Zugänge und Unterlagen an die Geschäftsführerin der BTG, Isabella Hren, übergeben. Nun ist für die nächsten Wochen eine Übergangsphase vorgesehen. So wird ein reibungsloser Übergang und ein kontinuierlicher Betrieb sichergestellt. Die BTG kennt „Reisen für Alle“ bereits gut und betreut die Zertifizierungen operativ in Bayern für die Bayern Tourismus Marketing GmbH.

Das DSFT hatte vor mehr als 10 Jahren gemeinsam mit den Betroffenenorganisationen, der Tourismuswirtschaft und den Landesmarketing-Organisationen den Grundstein für ein nationales Kennzeichnungssystem zum barrierefreien Tourismus gelegt. Von Beginn an wurde das Projekt von den Tourismuspolitikern im Bundestag sowie den Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen unterstützt und vom Bundeswirtschaftsministerium finanziell gefördert.

Sind Behindertenverbände, beim „Tourismus für Alle“ noch gefragt?

Inwiefern, Betroffenenorganisationen mit eingebunden sein sollen, ist bis dato nichts bekannt, obwohl es eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Es muss die Frage erlaubt sein, ob die Expertise der Zielgruppe noch gefragt ist? Anfangs wurde das DSFT der noch vom Verein „Tourismus für Alle Deutschland e.V. (NatKo)“ beraten. Die NatKo, war ein Zusammenschluss von zehn bundesweit aktiven Behindertenverbänden, hatte zum Ziel, die Teilnahme von Menschen mit Behinderung am Tourismus zu ermöglichen, indem Entscheidungsträger in Tourismuspolitik und -wirtschaft für die Belange von Reisenden mit Behinderungen sensibilisiert werden. 2019 löste sich die Natko auf, da vom Bundeswirtschaftsministerium keine Mittel mehr zu erhalten waren.

Nach mehr als 10 Jahren soll das System inhaltlich und organisatorisch modernisiert werden. Dafür haben sich die Länder mit dem BMWK auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Die neue Koordinierungsstelle BTG ist Ansprechpartner für alle Lizenznehmer und interessierte Betriebe sowie die Öffentlichkeit; die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) wird die Ausspielung der zertifizierten Angebote übernehmen. Für die Gäste und Nutzer des Systems wird es trotz dieses Wechsels keine Veränderungen geben. Die Webseite „Reisen für Alle / Deutschland barrierefrei erleben“ sowie die zahlreichen Darstellungen auf Orts-, Regional- und Landesebenen sowie bei der DZT bleiben erhalten.

Isabella Hren und Rolf Schrader freuen sich über den neuen Weg. Rolf Schrader hebt hervor, dass mit der BTG eine erfahrene professionelle Organisation für die Fortführung des Projekts „Reisen für Alle“ gefunden wurde. Für Isabella Hren ist die Übernahme zusätzlicher Aufgaben und die neue Rolle bei „Reisen für Alle“ eine perfekte Ergänzung zum bestehenden Angebot der BTG. Das DSFT steht der BTG mit seiner langjährigen Erfahrung weiterhin zur Verfügung, damit sich „Reisen für Alle“ auch zukünftig im Sinne der Zielgruppen weiterentwickelt.

 
 

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