Strandkorb mit Rollstuhl und Rollator

Mit Rollstuhl und Kinderwagen durch den Herbst

Barrierefreiheit und Familienfreundlichkeit gehen oft Hand in Hand. Wo Wege für Rollstühle gebahnt werden, kommen auch Kinderwagen und Laufräder leichter voran. Besonders Familien mit kleinen Kindern wissen das zu schätzen. „Leichter Reisen“: Das ist Name und Anliegen der ersten Arbeitsgemeinschaft barrierefreier Urlaubsziele in Deutschland. Hier sind Städte und Regionen vereint, die sich seit vielen Jahren für mehr Barrierefreiheit in Freizeit und Tourismus engagieren. Für den Herbst laden sie Familien mit Kindern – mit und ohne Behinderungen – zu anregenden und aufregenden Naturerlebnissen zwischen Küste und Bergen ein.

Rostock: Sandspiele und Zooerlebnisse

Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock verbindet die kulturellen Angebote einer Großstadt mit der Erholung am Meer. Das dazugehörige Seebad Warnemünde an der Ostsee trägt seit vielen Jahren das Familienurlaub-Qualitätssiegel des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Noch im Herbst lassen sich am feinen Sandstrand Burgen bauen und Muscheln sammeln. Barrierefreie Strandaufgänge mit befahrbaren Wegen bis zum Wasser und zu den Strandkörben ermöglichen es, den Kinderwagen oder Rollstuhl bis ans Meer zu schieben. Highlights im Herbst sind das Taschenlampenkonzert am 2. Oktober im warnemünder Kurhausgarten, Piratenfahrten auf dem Kutter mit Schatzsuche, Alpaka-Wanderungen und Kremserfahrten in die Rostocker Heide.

In der Hanse- und Universitätsstadt selbst lockt der barrierefreie Zoo mit einem Streifzug durch die Tierwelt der Erde und durch lebendige Museen. Im Darwineum ist eine interaktive Ausstellung zur Evolution zu sehen. Mittendrin tauchen Besucher in der Tropenhalle in den Lebensraum der Gorillas und Orang-Utans ein. Im Polarium erfahren sie Wissenswertes zur Unterwasserwelt und zu den Eisbären. Durch die Sichtscheiben können die Tiere beim Schwimmen und Tauchen beobachtet werden. Am 15. September ist großes Zoo-Fest, am 28. September Zoo-Nacht mit Feuershow, Extra-Fütterungen und Kinderprogramm. Am 26. Oktober ziehen Kinder mit Lampions durch die Anlage.

Rostocker Heide

Für Naturkinder gibt es den barrierearmen Entdeckerpfad „Biologische Vielfalt“ in der Rostocker Heide. An verschiedenen Spielstationen erfahren Kinder auf dem rund drei Kilometer langen Weg mehr über Plumpsfrüchte, Spülsäume und Waldmedizin. Schiet Wetter? In Karls Erlebnis-Dorf gibt es immer wieder Neues zu entdecken.

Sächsische Schweiz: Erlebniswaldwege und Reiten

Natur entdecken und mit den Sinnen erleben: Das steht auch in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz in der Nähe von Dresden im Mittelpunkt. Die Felsenwelt mit ihren bizarren Sandsteinformationen ist ein natürlicher Abenteuerspielplatz für Kinder – und der beste Beweis, dass sich Berge und Barrierefreiheit nicht ausschließen. Zahlreiche Wanderwege sind auch für Kinderwagen und Rollstühle geeignet. Ein besonderes Highlight ist das Walderlebniszentrum „Waldhusche“ in Hinterhermsdorf. Das 66 Hektar große Freigelände mit unterschiedlichen barrierefreien Erlebniswegen lässt Kinder beim Toben und Spielen in den faszinierenden Kosmos des Waldes eintauchen. An über 40 Stationen erfahren sie Wissenswertes zum Ökosystem, mal auf Infotafeln, mal spielerisch im Borkenkäfergang, einem riesigen Spinnennetz oder unterirdischem Wurzelweg.

Auf dem Andershof in Ehrenberg sind Pferde die wichtigsten Mitarbeiter. Beim heilpädagogischen Reiten oder beim berittenen Bogenschießen lernen Kinder sich und ihren Körper besser kennen und spüren die beruhigende und wohltuende Wirkung der Interaktion mit den Tieren. Familien können ganz normal in der Ferienwohnung oder abenteuerlich in einem Zirkuswagen, dem Heuboden oder in der Jurte direkt auf dem Hof übernachten.

Eifel: Dinosaurierpark Teufelsschlucht und Wildpark Daun

Südwestlich von Bonn erstreckt sich ein Mittelgebirge, das über Jahrmillionen von Naturereignissen geformt wurde: die Eifel. Moore, Vulkankegel, bizarre Felsformationen und von Flüssen durchzogene Täler prägen die Region. Im Dinosaurierpark Teufelsschlucht im Naturpark Südeifel an der Grenze zu Luxemburg können sich Besucher in die ferne Vergangenheit dieser wilden und urtümlichen Landschaft begeben. Der nach „Reisen für Alle“ zertifizierte Park entführt Besucher auf eine Zeitreise durch die Erdgeschichte. Mehr als 150 Rekonstruktionen von Tieren und Menschen ermöglichen einen Blick in die Urzeit. Ein kinderwagen- und rollstuhlgerechter Rundweg führt durch das Freigelände. Im Forschercamp können schon die Kleinsten mitmachen: beim Bemalen von Dinofiguren, Ausgraben von Saurierskeletten oder Präparieren von Fossilien.

Weiter nordöstlich, mitten in der Vulkaneifel, gibt es die Begegnung mit echten Tieren. Durch den Wild- und Erlebnispark Daun führt eine Straße für Autofahrer mit Tribünen für Zwischenstopps. Mufflons, Wildyaks, Lamas, Berberaffen und Damwild können sich auf dem großen Gelände frei bewegen. Der Wildpark ist eingeschränkt barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderungen. Führungen für Rollifahrer sind auf Voranmeldung möglich.

Weitere Ideen für familienfreundlichen und barrierefreien Urlaub bieten die Mitglieder der AG Leichter Reisen auf ihrer gemeinsamen Webseite: www.leichter-reisen.info.

Quelle: Leichter-reisen.info

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